Erste gesundheitliche Schäden


Schwitzen, zittern, Gedanken, die einem zerreißen oder Hautschäden. All das kannte ich früher nicht. Auch als ich mit dem Trinken begann, habe ich diese Gefühle oder Zustände nicht gehabt. Diese kommen schleichend. Man merkt es am Anfang nicht.

Ich erinnere mich heute noch genau. Es war heiß und trocken. Ich war wieder mal soweit, dass mir ganz einfach alles auf die Nerven ging. Also musste Alkohol her. An diesem Tag war es besonders schlimm, da ich etwas erfahren hatte was mich innerlich zerriss. Auf dieses Thema will ich eigentlich jetzt nicht im genaueren eingehen. Es reicht schon, wenn ich Euch sage, dass es sehr schlimm war. Jeder von uns bekommt irgendwann einen Moment zu spüren, wo man nicht mehr ein noch aus weiß. In meinem Fall war es eine Enttäuschung über einen Menschen, den ich wirklich über alles geliebt habe.

Also nahm ich mir echt vor das Ganze im Alkohol zu ertränken. Gesagt, getan und der Weg zur Tankstelle folgte. Zum ersten Mal viel mir ein irrsinniger Drang mich zu betrinken auf. Da ja alle Geschäfte am Sonntag geschlossen hatten, war natürlich gleich der Weg zu der Tankstelle mein Weg. Mir viel an diesem Tag auch auf, dass ich an den Händen schwitzte. Desto näher ich zur Tankstelle kam umso mehr nasser wurden sie. Ich war nervös und absolut nicht gut drauf.

Zur Sicherheit hatte ich mir gleich 2 Flaschen Vodka gekauft. Das Ziel musste erreicht werden! Wenn ich mich heute so zurückerinnere waren die nächsten Stunden absolut schrecklich. Ich tat echt mein möglichstes so rasch wie möglich das Gefühl des „Rausches“ zu erleben. Und ich erlebte Ihn! Mit einem wahnsinnigen Gefühl von Selbstmitleid und Wut auf die Welt schaffte ich es nicht einmal mehr nach Hause. Sturzbetrunken schlief ich auf einer Wiese neben dem Bahnhof ein, wo ich erst am nächsten Morgen erwacht bin.

Als ich meine Augen aufmachte spürte ich eine irrsinnige Trockenheit in meinem Mund. Meine Handgelenke schmerzten und neben mir auf der Wiese mein Erbrochenes. Mein Magen schmerzte und das erste an das was ich dachte war schnell wieder etwas zu trinken zu besorgen. Die Tankstelle war ja doch auf dem Weg nach Hause. Und da war es wieder, das Schwitzen. Noch dazu viel mir auf das ich zitterte, wahnsinnig zitterte. Das ich nach Alkohol gerochen habe und absolut zerknittert in der Gegend Rumgelaufen bin fiel mir nicht einmal auf.

Der Typ auf der Tankstelle hat mich ein wenig komisch angesehen und gemerkt, dass ich nicht gut drauf war. Er hat mir sogar geholfen das Geld aus der Geldbörse zu nehmen, da ich selbst nicht mehr richtig in der Lage war wegen dem Zittern.

Natürlich wurde mir wieder besser, als ich wieder was getrunken hatte. Die Hände wurden wieder ruhig und die Gelenkschmerzen an den Händen verschwanden. Ich versuchte das Ganze zu verdrängen und mit der Behauptung, dass was nur einmalig zu vergessen. Doch leider blieb es nicht nur bei dem einem Mal. Die Schmerzen im Magen wurden heftiger, das Zittern mehr und die anderen Zustände schlimmer um so länger ich nichts trank.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte ich es lassen sollen. Doch die Sucht war stärker. Man erträgt die Schmerzen, denn man hat ja eine Möglichkeit diese wieder loszuwerden. Wieder etwas trinken und die Schmerzen sind vorbei. Was man dabei dem Körper antut, ist nicht so wichtig und wird im Gedanken eliminiert.

Jedem der so etwas verspürt kann ich nur raten auf der Stelle einen Arzt aufzusuchen, denn es wird nur mehr schlimmer und schmerzhafter von Tag zu Tag. Selbst heute noch nachdem ich trocken bin, habe ich nach diesen Monaten danach noch Probleme mit meinem Körper.
Ein Symptom, das mich in den letzten Wochen zum Wahnsinn getrieben hat, war dass ich auf der Rechten Hand einen wirklichen Juckreiz verspürt habe. Der Hautarzt hat gesagt, dies sei auch noch eine Auswirkung vom Alkohol.

Erst heute nach 6 Monaten begreife ich was ich meinen Körper angetan habe. Ich habe da ziemlich viel kaputt gemacht. Nachdem ich mich schlau gemacht habe, erfuhr ich, dass es noch Jahre dauern kann bis sich mein Körper richtig erholt hat. Zum Glück wurde meine Leber nicht so stark angegriffen und ich habe nach 6 Monaten normale Leberwerte. Es gibt Menschen, die vielleicht nicht dieses Glück hatten.

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RWF TV Reihe Abhängigkeit | Rückfälle 1976

Die Beziehung mit einem Alkoholiker


Wer einen Alkoholiker liebt und eine langfristige Partnerschaft eingehen oder aufrecht erhalten möchte steht häufig vor der Frage: Ist das überhaupt möglich? Worauf Ihr Euch einstellen müsst und was Ihr tun könnt.

Junge Liebe
Wer bereits einige Jahre mit einem Alkoholiker in einer Beziehung gelebt hat, kennt die guten und schlechten Zeiten aus eigener Erfahrung. Doch was, wenn man gerade erst am Anfang der Beziehung steht? Man hat sich gerade erst kennengelernt, genießt die gemeinsame Zeit und erst langsam stellt sich heraus: Mein neuer Lebensgefährte hat ein Alkoholproblem.
Zunächst sollten Sie abklären, ob das Trinkverhalten Ihres Partners besorgniserregend ist. Da sich eine Alkoholabhängigkeit in der Regel schleichend und häufig unbemerkt entwickelt, fällt es Ihnen womöglich schwer, den Alkoholkonsum richtig einzuschätzen.
Wenn Sie sich unsicher sind, finden Sie hier Tipps und Ratschläge um Alkoholmissbrauch besser erkennen zu können. Alternativ können Sie sich auch an eine der vielen Beratungsstellen wenden, welche kostenlos und anonym Ihre Fragen beantworten können.
Wenn Sie Ihre Beziehung aufrecht erhalten möchten, müssen Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Partner vermutlich ständig mit seiner Sucht zu kämpfen haben wird. Es wird Zeiten geben, in denen er abstinent bleibt und Zeiten, in denen er vielleicht rückfällig wird.
Informieren Sie sich gut über Alkoholismus und wie Sie als Partner damit umgehen können.
Es ist Ihr gutes Recht, Dinge die Sie belasten auszusprechen
Zögern Sie nicht, Ihre Sorgen offen auszusprechen. Es ist Ihr gutes Recht, Dinge die Sie belasten zu thematisieren. Vermitteln Sie ihrem Partner, dass Sie sich Sorgen machen und unter der Situation leiden. Bleiben Sie sachlich, ohne Druck oder Vorwürfe zu machen. Zeigen Sie aber auch Ihre positiven Gefühle, etwa wie wichtig und wertvoll die Partnerschaft für Sie ist und Sie nicht möchten, dass dieses Glück wegen dem Alkohol zerbricht.
Das Bewusstsein, seinen Alkoholkonsum nicht unter Kontrolle zu haben, ist häufig mit Selbstvorwürfen, Scham- und Schuldgefühlen verbunden. Und selbst wenn Einsicht für die Problematik vorhanden ist – der Gedanke an ein alkoholarmes oder abstinentes Leben kann mit diversen Ängsten verbunden sein.
Vermitteln Sie daher das Gefühl, dass er oder sie mit Ihnen auch über unangenehme Dinge vertrauensvoll sprechen kann. Zeigen Sie Offenheit, akzeptieren Sie aber auch, wenn der andere vielleicht gerade nicht darüber sprechen mag. Es muss ja nicht gleich geschehen, lassen Sie sich aber nicht jedes Mal aufs Neue vertrösten.
Scheuen Sie sich nicht, Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche klar auszudrücken und durchzusetzen. Es ist gut, dass Sie die Alkoholproblematik Ihres Partners oder Partnerin ernst nehmen. Das ist nicht selbstverständlich. Es ist lobenswert, dass Sie bereit sind, das Problem offen anzugehen. Vermeiden Sie es aber, in die Rolle des Helfers gedrängt zu werden.
Es nicht Ihre Aufgabe, die Sucht des anderen zu besiegen.
Vergessen Sie nicht: Es nicht Ihre Aufgabe, die Sucht des anderen zu besiegen. Ihr Partner muss selbst entscheiden, ob er bereit ist, das Trinkverhalten nachhaltig zu verändern. Das liegt in seiner Verantwortung. Welche Vorschläge und Ideen hat Ihr Partner vorzubringen?
Überlegen Sie sich, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholsüchtigen aufzusuchen. Die Teilnehmer können aus eigener Erfahrung berichten und Sie über das Leben mit einem alkoholkranken Menschen aufklären.

Langjährige Beziehung

Wenn Sie bereits einige Jahre mit Ihrem alkoholkranken Partner oder Partnerin zusammenleben, mussten Sie womöglich schon viele Belastungsproben und Entbehrungen durchstehen. Womöglich hassen Sie den Alkohol für das, was er Ihrer Familie, Ihrer Beziehung und Ihnen angetan hat. Vielleicht wünschten Sie sich, Sie hätten die Alkoholsucht schon früher erkannt. Womöglich hätte man dann rechtzeitig helfen können.
Machen Sie sich keine Vorwürfe. Alkoholkranke wollen nicht über ihre Probleme reden. Die Abhängigkeit wird erst offensichtlich, wenn sie der Betroffene nicht mehr verstecken kann. Es ist beachtlich, dass Sie sie überhaupt erkannt haben.
Wer einen Menschen liebt, sorgt sich um ihn und fühlt sich verantwortlich. Der Wunsch, dem Partner zu helfen ist verständlich. Problematisch wird es jedoch, wenn Sie an Ihre Grenzen stoßen. Sie haben ein Recht auf ein zufriedenes, eigenständiges Leben. Achten Sie auf Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse.
Es kann helfen, die eigenen Lebensvorstellungen und Pläne mit einer nahestehenden Person oder im Rahmen einer Therapie zu besprechen. Überlegen sie auch, was geschehen müsste, damit Sie die Beziehung beenden würden. Wann wäre für Sie der Punkt erreicht, an dem Sie mit gutem Gewissen sagen können: Es geht nicht mehr!
Sie sind nicht für die Krankheit Ihres Partners verantwortlich. Sie sind in erster Linie für Ihr eigenes Leben, Ihr eigenes Wohlbefinden und Ihr eigenes Verhalten zuständig. Sollten Sie gemeinsame Kinder haben, bedenken Sie auch deren Wohlergehen.
Weitere Informationen, etwa wie Sie in dieser schwierigen Situation besondere Rücksicht auf Ihre Kinder nehmen können, finden Sie hier.
Es ist nicht leicht, dabei zusehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch zerstörerisch mit sich umgeht. Dennoch können Sie letztlich nur versuchen, eine Hilfe zu sein und auf Ihre eigene Gesundheit und Ihre persönlichen Grenzen achten.
Womöglich sind Sie bereits an einem Punkt angelangt, an dem Sie keine Hoffnung mehr sehen. An dem Sie sich nach einem Leben ohne den alles bestimmenden Alkohol sehnen. Ein Leben, in dem sich nicht mehr alles um die Abhängigkeit Ihres Angehörigen dreht. Wenn Sie noch nicht in professioneller Therapie oder Betreuung sind, wäre jetzt die richtige Gelegenheit dazu. Hier finden Sie eine Reihe an Beratungsstellen, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen möchten.
Nehmen Sie ein wenig Abstand von Ihrer Rolle als Hilfe und Stütze und geben Sie ein wenig von dieser Bürde ab. Es ist nicht Ihre Aufgabe, die Sucht alleine zu besiegen – dafür gibt es professionelle Hilfsangebote und Experten mit langjähriger Erfahrung.
Lösen Sie sich von ihrer Helferrolle und achten Sie in erster Linie auf Ihre eigenen Bedürfnisse. Nur wenn es Ihnen selber gut geht, sind Sie in der Lage anderen zu helfen.
Hier finden Sie eine Reihe an Verhaltensweisen, wie Sie Ihr Zusammenleben verbessern und Ihren Partner oder Partnerin unterstützen können.

Trockener Alkoholiker

Es ist nicht einfach, seine Sucht zu besiegen. Es ist eine große Leistung – nicht nur des Betroffenen, sondern auch der ganzen Familie, der Freunde und Angehörigen. Vermutlich war es ein langer Weg, der allen Beteiligten viel Energie und Mühen gekostet hat.
Nun ist es Zeit, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen und nach vorne zu blicken. Erwarten Sie jedoch nicht, dass sich alle familiären Schwierigkeiten mit der Abstinenz in Luft auflösen. Bemühen Sie sich, die Probleme der Vergangenheit nicht nochmal hervorzuholen. Das wird nicht immer einfach sein. Viele Dinge werden erst jetzt langsam an die Oberfläche treten. Nicht alle werden für eine gemeinsame Zukunft von Bedeutung sein. Versuchen Sie, sich auf jene zu konzentrieren, welche Ihnen persönlich ein Anliegen sind. Verzichten Sie darauf, alte Enttäuschungen und Vorwürfe hervorzuholen, die für eine gemeinsame Zukunft womöglich gar nicht so viel Bedeutung haben.
Sie beide stehen nur vor der Aufgabe, den Lebensalltag neu zu gestalten. Befüllen Sie den Raum, der früher vom Alkohol eingenommen wurde, mit neuen, sinnvollen Inhalten. Helfen Sie bei einer gemeinsamen Lebensplanung ohne Alkohol, beispielsweise mit neuen Hobbies und gemeinsamer Beschäftigung.
Seien Sie sich auch darüber im Klaren, dass es sich bei einer Alkoholsucht um eine chronische Krankheit handelt und es keine hundertprozentige Sicherheit gibt, diese überwunden zu haben. Selbst nach Jahren sind Rückfälle in alte Trink- und Verhaltensmuster möglich. Ratschläge und Tipps, wie Sie Ihrem Partner während der Abstinenz unterstützen können, finden Sie hier.
Eine Alkoholsucht zu überwinden, bedeutet auch, sich zu verändern. Sie werden bemerken, dass sich auch Ihre Beziehung zueinander weiterentwickelt und womöglich verbessert hat. Ein Neubeginn wird von vielen Paaren im Nachhinein als positiv gesehen. Die gemeinsam bewältigte Krise kann die Beziehung stärken und ist Zeichen einer belastbaren, tiefgehenden Partnerschaft.

Trennung

Jeder Mensch hat ein Recht auf sein eigenes, zufriedenes Leben. Das kann auch bedeuten, dass in manchen Fällen eine Trennung sinnvoll sein kann. Es ist Ihre Entscheidung. Nur Sie können wissen, wo Ihre Grenzen liegen und wie viel Ihres Leben Sie der Sucht Ihres Partners oder Partnerin opfern möchten. Jede Beziehung, jede Familie ist anders, aber eines ist klar: Sie haben auch eine Verantwortung Ihnen selbst gegenüber.
Leben gemeinsame Kinder im Haushalt wird eine Trennung noch schwieriger. Weitere Informationen finden Sie hier.
Womöglich haben sie Bedenken einen Menschen in Not „im Stich zu lassen“. Doch niemand verlässt seinen Partner ohne guten Grund und auch Sie würden sich die Entscheidung sicherlich nicht leicht machen. Eine Trennung ist kein „Nein“ zu einem Menschen sondern eine Absage an Alkohol und Sucht, die Weigerung einem geliebten Menschen bei der Selbstzerstörung zusehen zu müssen. Es ist ein „Ja“ zu einem freien, selbstbestimmten Leben.
Die Entscheidung, zu neuen Ufern aufzubrechen und ein neues Leben zu beginnen, kann sogar ein Signal an den Süchtigen sein: man kann aus dem gewohnten, alten Leben ausbrechen und einen Neubeginn wagen. Niemand kann voraussehen, wie Ihre Familienmitglieder auf die Trennung reagieren werden. Womöglich müssen weitere Konflikte ausgetragen werden, bis eine Situation erreicht werden kann, in der Sie sich wieder wohl fühlen können.
Sie haben ein Recht auf ein zufriedenes Leben
Egal, wie Ihr Partner reagiert: Es ist Ihr Leben.
Eine Trennung ist emotional belastend und Sie werden eine Zeit lang brauchen, um sich an die neue Lage zu gewöhnen. Sie haben bereits in der Vergangenheit viel Kraft und Willen bewiesen, waren eine Stütze für Ihren alkoholkranken Lebensgefährten. Bewahren Sie sich diese Stärke und Disziplin für einen Neuanfang in Ihrem Leben.
Sie werden eine Menge an Gefühlen durchleben und manche werden schmerzvoll und traurig sein. Vermutlich werden Sie einzelne Dinge als Verlust oder Niederlage empfinden und sich auch noch später darüber ärgern.
Vergessen Sie nicht: Egal wie lange es dauert, am Ende wartet ein besseres Leben auf Sie.
Wenn Sie während Ihrer Beziehung mit Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen in Kontakt gestanden sind, können Sie Ihre Trennungspläne im Rahmen der Beratung thematisieren. Aber auch wenn Sie es bisher vermieden haben, nach Hilfe zu fragen, vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Es gibt eine Reihe an Einrichtungen, die Sie bei Ihrer Entscheidung beraten und unterstützen können.

5 Monate und 3 Tage trocken


Jetzt sind es 5 Monate und 3 Tage, dass ich trocken bin. Über 5 Monate, dass ich meine Kinder nicht mehr sah und mein Leben fast schon zu enden drohte. Es war schlimm, sehr schlimm wie ich mich verhalten habe. Doch ich hatte keine Kontrolle mehr. Mein Umfeld war mir egal und ich dachte nur daran wie ich wieder zur nächsten Flasche komme.

Zittern und Magenschmerzen waren es die mich den ganzen Tag begleitet haben. Ein Zittern, so stark, dass ich mir schon vor dem Geschäft das Kleingeld für die nächste Flasche auch der Geldbörse nahm und es ganz fest in der Hand hielt, um nicht auf der Kasse so aufzufallen. Ich hatte Angst, Angst davor, dass sie an der Kasse vielleicht mal nein sagen würden. Aber keine Angst davor, dass meine Freundin mit mir Schluss macht oder meine Kinder mich vielleicht nicht mehr mögen. Meine Eltern, bei denen ich zu dieser Zeit wohnte, sind mir nur mehr auf den Geist gegangen und ich verurteilte sie. Ich verurteilte jeden für meinen Zustand und trank weiter.

Ich habe jeden verurteilt, nur nicht mich selbst. Doch, zum Glück haben diese Menschen zu mir gehalten. Sie haben mir geholfen den richtigen Weg einzuschlagen. Am meisten half mir meine Freundin, die mich dann zur Alkoholstelle im Krankenhaus begleitet hat. Sie ist hinter mir gestanden und hat mir geholfen wo es nur ging.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal „Dankeschön“ sagen. „Ohne Dich Darling, weiß ich nicht wo ich heute wäre“. Durch Deine Art und Härte damit umzugehen hast Du mir sehr viel an Entscheidungen angenommen. Natürlich traf ich dann meine Entscheidung damit aufzuhören für mich selbst. Ich traf die Entscheidung in die Therapie zu gehen.
Da hatte ich mächtige Angst davor, doch meine Angehörigen haben Gott sei Dank zu mir gehalten. Ich kenne hunderte Fälle wo, dass nicht der Fall war. Diese Menschen tun mir leid.

Man kann über Alkoholiker urteilen, sich beklagen was er oder sie alles anstellt und wie unverlässlich oder noch alles der/die Betroffene ist. Doch Faktum ist eines: „Alkoholismus ist eine Krankheit“. In diese Krankheit schlittert man sehr schnell. Man braucht dann niemanden der über einen schimpft oder Ihn/sie als schlechten Menschen hinstellt. (Auch wenn es vielleicht nicht einfach ist). Auch Angehörige müssen reden oder Ihre Sorgen los werden. Doch beobachte ich immer mehr in diesen Medien wie eigentlich nur mehr geschimpft wird. Ich kann mir nicht vorstellen, wenn dass der Betroffene liest, dass es eine Hilfe für Ihn darstellt.

Na gut, Morgen sehe ich nach 6 Monaten Ausfall wieder meine Kinder. Ich freue mich darauf sehr. Jetzt kann ich Ihnen sagen, dass ich auf keinen Fall mehr zur Flasche greifen werde. Natürlich weiß ich, dass sie mir nicht glauben werden. Ich weiß, dass ich sehr viel Vertrauen missbraucht habe, doch jetzt bin ich dafür bereit Ihnen auch das Gegenteil zu beweisen und den Anspruch auf Vertrauen wieder Schritt für Schritt aufzubauen.

An alle die, die jetzt noch betroffen sind. Nehmt diese Zeilen als einen Ansporn. Ein Alkoholkranker Mensch, der sich selbst zerstört wird, irgendwann mal ganz alleine dastehen. Darum hört auf damit! JETZT!



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