5 Monate und 3 Tage trocken


Jetzt sind es 5 Monate und 3 Tage, dass ich trocken bin. Über 5 Monate, dass ich meine Kinder nicht mehr sah und mein Leben fast schon zu enden drohte. Es war schlimm, sehr schlimm wie ich mich verhalten habe. Doch ich hatte keine Kontrolle mehr. Mein Umfeld war mir egal und ich dachte nur daran wie ich wieder zur nächsten Flasche komme.

Zittern und Magenschmerzen waren es die mich den ganzen Tag begleitet haben. Ein Zittern, so stark, dass ich mir schon vor dem Geschäft das Kleingeld für die nächste Flasche auch der Geldbörse nahm und es ganz fest in der Hand hielt, um nicht auf der Kasse so aufzufallen. Ich hatte Angst, Angst davor, dass sie an der Kasse vielleicht mal nein sagen würden. Aber keine Angst davor, dass meine Freundin mit mir Schluss macht oder meine Kinder mich vielleicht nicht mehr mögen. Meine Eltern, bei denen ich zu dieser Zeit wohnte, sind mir nur mehr auf den Geist gegangen und ich verurteilte sie. Ich verurteilte jeden für meinen Zustand und trank weiter.

Ich habe jeden verurteilt, nur nicht mich selbst. Doch, zum Glück haben diese Menschen zu mir gehalten. Sie haben mir geholfen den richtigen Weg einzuschlagen. Am meisten half mir meine Freundin, die mich dann zur Alkoholstelle im Krankenhaus begleitet hat. Sie ist hinter mir gestanden und hat mir geholfen wo es nur ging.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal „Dankeschön“ sagen. „Ohne Dich Darling, weiß ich nicht wo ich heute wäre“. Durch Deine Art und Härte damit umzugehen hast Du mir sehr viel an Entscheidungen angenommen. Natürlich traf ich dann meine Entscheidung damit aufzuhören für mich selbst. Ich traf die Entscheidung in die Therapie zu gehen.
Da hatte ich mächtige Angst davor, doch meine Angehörigen haben Gott sei Dank zu mir gehalten. Ich kenne hunderte Fälle wo, dass nicht der Fall war. Diese Menschen tun mir leid.

Man kann über Alkoholiker urteilen, sich beklagen was er oder sie alles anstellt und wie unverlässlich oder noch alles der/die Betroffene ist. Doch Faktum ist eines: „Alkoholismus ist eine Krankheit“. In diese Krankheit schlittert man sehr schnell. Man braucht dann niemanden der über einen schimpft oder Ihn/sie als schlechten Menschen hinstellt. (Auch wenn es vielleicht nicht einfach ist). Auch Angehörige müssen reden oder Ihre Sorgen los werden. Doch beobachte ich immer mehr in diesen Medien wie eigentlich nur mehr geschimpft wird. Ich kann mir nicht vorstellen, wenn dass der Betroffene liest, dass es eine Hilfe für Ihn darstellt.

Na gut, Morgen sehe ich nach 6 Monaten Ausfall wieder meine Kinder. Ich freue mich darauf sehr. Jetzt kann ich Ihnen sagen, dass ich auf keinen Fall mehr zur Flasche greifen werde. Natürlich weiß ich, dass sie mir nicht glauben werden. Ich weiß, dass ich sehr viel Vertrauen missbraucht habe, doch jetzt bin ich dafür bereit Ihnen auch das Gegenteil zu beweisen und den Anspruch auf Vertrauen wieder Schritt für Schritt aufzubauen.

An alle die, die jetzt noch betroffen sind. Nehmt diese Zeilen als einen Ansporn. Ein Alkoholkranker Mensch, der sich selbst zerstört wird, irgendwann mal ganz alleine dastehen. Darum hört auf damit! JETZT!



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