Es ist jetzt bereits 50 Tage her, als ich den letzten Schluck Alkohol getrunken habe. 50 Tage die nicht einfach waren. Doch mein Wunsch und Überzeugung waren stark genug um der Versuchung zu widerstehen.
Vor 50 Tagen entschloss ich mich damit aufzuhören. "Schluss damit" sagte ich mir. "Ich will einfach nicht mehr". Meine gesamte Situation war schon mehr als wie gefährlich. Ich konnte nicht mehr zwischen richtig und falsch unterscheiden. Menschen waren wir egal geworden. Es war mir egal geworden, was alle um mich herum denken. Egal, dass meine engsten Mitmenschen Angst um mich hatten und sich große Sorgen machten.
Nun, was war der Auslöser um aufzuhören? Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich scheisse. Ich sah andere Alkoholiker um 6 Uhr morgens, auf dem Weg zur Tankstelle als ich mir wieder was zu trinken besorgen wollte. Stark sollte der Alkohol sein.Möglichst schnell wieder alle vergessen. Ich rannte von Tankstelle zu Tankstelle, weil ja noch nicht alle offen hatten.
Nach einigen Versuchen fand ich dann eine, und kaufte mir natürlich gleich Vodka. Eine Flasche die ich schnell austrinken werde dachte ich mir noch.
Ich landete dann wiederum am Bahnhof und ich weiß nicht warum, in einer Minute in der ich meine Mitmenschen beobachtete bekam ich irgendwie der Drang so zu sein wie die normalen Menschen. Leute, die auch Ihre Probleme mit sich rum tragen, aber nicht deswegen trinken. Diese Menschen, die Ihre Probleme ertrugen. Die mit Ihren Partnern (Freundin oder Freund) geredet haben. Die zusammen an den Tag heran gingen. "Auf das alles verzichten?" dachte ich. "Alles aufgeben, um alles eigentlich nur noch schlimmer zu machen?"
Ich hatte Bilder von meiner Freundin vor mir. Ich hatte die Bilder von schönen Momenten vor mir und ich fühlte mich mehr als wie nur schlecht. Ich war ein Lügner und Betrüger geworden. Ein Mensch der alles für Alkohol tun würde. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte einfach nur mit jemanden durchs Leben gehen und nicht mehr alleine für ich sein.
Der Drang in mir wurde so stark, dass ich dann sogar das letzte an Alkohol weg geleert habe. Das es nicht einfach bis jetzt war ist klar. Aber ich habe die Kommunikation gesucht. Ich suchte Menschen um zu reden. Ich musste reden um davon los zukommen.
50 Tage, ist eigentlich ein Grund um zu feiern, was meint Ihr? Aber ich will mit den Menschen feiern die mich festhalten und mir zu hören. Denen ich ohne Bedenken von meinen Ängsten erzählen kann.
Und vor allem will ich feiern, dass ich auch die nächsten 50 Tage schaffen werde.
Alkoholismus ist eine Krankheit. Man muss lernen mit dieser Krankheit umzugehen um trocken zu bleiben. Ich poste hier Gedanken und Links rund um das Thema Alkoholismus und hoffe Ihr nehmt Euch was davon heraus.
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