Der Kontrollverlust

Vielleicht habt Ihr das Wort Kontrollverlust in Bezug auf Alkohol schon einmal gehört. Was bedeutet es nun?

Für mich persönlich hat es bedeutet es nicht mehr im Griff zu haben einen Schnaps oder mehr zu trinken. Ich trank bis ich nicht mehr konnte. Bis ich wirklich im Delirium war. Dabei konnte mich nichts aufhalten. Es musste einfach sein.

Alkoholkrank bedeutet, dass man den Konsum von Alkohol nicht mehr steuern kann. Man kann nicht einfach „nein“ sagen. Im Kopf hat sich der Alkohol schon längst manifestiert. Er ist ein Bestandteil des Lebens geworden. Und das der wichtigste Bestandteil überhaupt.
Wenn ich zurückdenke, wie im letzten Kapitel beschrieben, ging ich von meiner Freundin nachdem sie mich vor Ihrer Tür liegen gelassen hatte weg und ich hatte schon wiederum vor mich mehr zu betrinken. Ein Alkoholiker ist nicht mehr Herr seiner selbst. Das ist jemand anderes, der das Handeln bestimmt.

Ich kann mich an eine Situation erinnern, in der ich einmal war. Ich hatte nichts mehr zum Trinken zu Hause. Die nächste Tankstelle war gute 5 km entfernt, also machte ich mich um 4 Uhr am Morgen auf dem Weg um etwas zu bekommen. Ich kam bei strömenden Regen kurz vor 5 Uhr bei der Tanke an und musste feststellen, dass diese erst um 6:45 aufschließt. Schnell habe ich nach einer Lösung gesucht; und da war sie auch schon. Die nächste Tanke ca. 2 km entfernt.

Man muss dazu auch noch sagen, dass ich zu dieser Zeit kein Auto oder Fahrrad hatte. Ich ging das alles zu Fuß. Und ich hatte echt Pech. Auch die 2. Tankstelle war noch zu. Jetzt war es bereits 5:30 und ich? Was tat ich? Ich ging noch zur nächsten. Diese hat dann genau als ich angekommen bin geöffnet.

Der Kassier schaute mich dumm an, als ich rein ging und gleich nach einer Flasche Vodka verlangte. Ich denke er hat genau gesehen wie es um mich stand. Ich war so was von Sinnen, dass mir das alles egal war. Wie in Trance leerte ich die Flasche in 20 Minuten und ging dann auch noch gleich zurück, um noch 2 Flaschen zu holen.An diesem Tag habe ich meinen Aufwand der Alkohol Suche damit belohnt mich wegzuschütten. Mit totalem Erfolg.

Ich habe keine Ahnung wie ich auf den Bahnhof kam, den ich nicht kannte. Mein Geld, Mein Laptop, mein Pass; alles war weg. Neben mir ein Obdachloser den es auch nicht besser ging als wie mir.
Der Alkohol hatte wieder einmal gesiegt und aus mir einen Abschaum eines Menschen gemacht. Ich hatte die Kontrolle über Ihn verloren. Selbst hatte ich überhaupt nichts mehr in der Hand und es ging mir schlecht, sehr schlecht.

Was macht der Alkohol mit uns? Denkt einmal darüber nach, was Ihr alles erlebt habt. Er bringt Euch wirklich zu einem exzessiven Verhalten. Er macht aus Euch einen Hampelmann.
Ich kann heute sagen, dass der Alkohol die Kontrolle über meine Gedanken übernommen hat und ich nicht mehr in der Lage war nur mehr einen davon zu kontrollieren.

Jedesmal wenn ich heute einen Betrunkenen sehe, dann sehe ich diese Bilder wieder vor mir. Bilder? Eher nur Fetzen, denn das meiste habe ich sowieso vergessen. Doch wünsche ich es keinen die Kontrolle des Alkohol Konsums zu verlieren. 

Denn dann, seid Ihr Alkoholiker, und ich wünsche das niemanden auf der Welt.

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