Der Alkohol und seine Folgen
Alkoholismus ist eine Krankheit. Man muss lernen mit dieser Krankheit umzugehen um trocken zu bleiben. Ich poste hier Gedanken und Links rund um das Thema Alkoholismus und hoffe Ihr nehmt Euch was davon heraus.
Wir sind übersiedelt
Hallo
Die Blog Webseite ist übersiedelt auf https://www.alkoholundfolgen.com
Der Grund dafür ist, dass es hier mehr Möglichkeiten gibt. Sowohl technischer als auch inhaltlicher Natur.
Euer Chris
Trocken! Was nun?
Man hält es nicht für möglich. Ein Alkoholiker hat ein
echtes Zeitmanagement betrieben. Wenn so mancher Projektmanager die Zeit so
perfekt einteilen kann wie ein Alkoholkranker Mensch dann würde ich Ihn heute
in meinem Team bei der Arbeit nehmen.
Ich erinnere mich heute noch sehr gut daran, was ich alles
gemacht habe, um pünktlich beim Geschäft zu sein oder an die zahlreichen
Gefahren ich gedacht habe nicht erwischt zu werden. Sogar jegliches Risiko
nicht an eine Flasche zu kommen wurde berechnet und mit kalkuliert. Ich wusste
immer ganz genau wo noch eine Flasche versteckt war und wo ich noch Geld
versteckt hatte, um die nächste Flasche zu kaufen.
In meiner schlimmsten Zeit stand ich schon um 4 Uhr auf und
habe mein Geld zusammengekratzt, einen Kaffee getrunken und mit dem ersten Bus
losgefahren. In meinem Heimatort konnte ich nicht mehr ins Geschäft gehen, weil
mich da schon jeder kannte. Deswegen musste ich ein Stück mit dem Zug fahren in
die nächste Stadt, wo gleich neben dem Bahnhof die Billa, Spar oder eine
Tankstelle war. Geschickt habe ich die Geschäfte täglich gewechselt, damit
nicht der Anschein entstehen konnte ich kaufe jeden Tag was.
Also, kurz um gesagt, ich hatte ziemlichen Stress mit der
Organisation von Alkohol. Auch das Entsorgen der Flaschen musste durchdacht
sein und wohlüberlegt. Es könnte ja sein das man zu viele Flaschen an derselben
Stelle entsorgt.
Was ist, wenn jemand die Flasche oder Flaschen Nachschub bei
mir zu Hause findet? Wo könnte ich etwas verstecken, dass es niemand schnallt?
All das kostet Zeit!
Doch was, wenn wir mit dem Trinken aufhören? Was wenn wir
auf einmal überschüssige Zeit zur Verfügung haben? Was machen wir mit den Stunden,
die wir zuerst dem Alkohol gewidmet haben?
Als ich mit dem Trinken aufhörte war es schlimm. Ich rannte im
Zimmer hin und her und wusste absolut nicht wie ich die Zeit totschlagen sollte.
Meinen Job hatte ich ja wegen der Trinkerei verloren. Freunde hatte ich nicht wirklich.
Die meisten Menschen rund um mich haben ich schon gemieden.
Also habe ich geraucht wie ein Wahnsinniger. Und ich habe stundenlang
Fernsehen geguckt. Ich wollte einfach nicht mehr Alkohol trinken. Da war mir jeder
Zeitvertreib recht.
Ich fing sogar an ein Tagebuch zu schreiben und habe auf Facebook
die Gruppe „Alkohol und Folgen“ gegründet. Es half mir die Zeit damit zu vertreiben
mit anderen Alkoholkranken zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.
Es hat schon eine gewisse Zeit gedauert, dass ich wieder alleine
auf die Straße ging, um Luft zu schnappen. Ich hatte noch immer Angst, dass mich
die Lust nach Alkohol verrückte Dinge machen lässt.
Nach 3 Monaten und 20 Tagen, habe ich dann angefangen dieses
Buch zu schreiben. Es hat mir die Zeit vertrieben meine Gedanken zu Papier zu bringen.
Irgendwie hat es mich auch befreit meine Gedanken loszuwerden. Ich schrieb und schrieb
in der Freizeit, die ich hatte. Ich erinnere mich heute noch, dass ich zu dieser
Zeit bereits meine Langzeit Therapie in Bad Hall machte.
Nach und nach fand ich mir immer mehr Dinge, die ich machen konnte,
ohne an Alkohol zu denken. Natürlich hat mir auch meine Freundin geholfen, mit der
ich immer wieder etwas unternommen hatte.
Und dass, so sehe ich es heute war der Grundstein mir wieder
ein Leben aufzubauen. Durch das schreiben meiner Geschichte, den unzähligen SHGs
die ich besucht habe, den ständigen Gedanken daran wie es war ein hoffnungsloser
Fall zu sein wurde meine Abstinenz gefestigt. Und ich fand 100 Sachen, die ich anstatt
dessen machen kann.
Lebensqualität ist ein schönes Wort, ein sehr schönes sogar.
Doch man hat sie nicht, wenn man trinkt. Man kann sie durch Abstinenz wieder schaffen
und sogar wiederum sein Umfeld dazu bringen einem zu Vertrauen. Doch es ist ein
langer Weg und nicht einfach.
Aber wenn man ehrlich ist, dann war der Weg zum Alkoholiker auch
ein längerer Weg. Man ist nicht von heute auf Morgen Alkoholkrank.
Die Zeit, die man verloren hat durch das perfekte Alkoholmanagement,
kann einem niemand mehr zurückgeben. Diese Zeit ist weg und die Enttäuschungen wurden
gemacht. Jedoch kann die Zeit, die uns dann noch bleibt, echt schön und erfüllend
sein.
Ich wünsche jedem diese Lebensfreude wieder zu erlangen und sich
aus den sinnlosen Drang nach Alkohol zu befreien.
Niederschrift meiner Exfrau
Meine Ex Frau hat auch Ihren Beitrag zu
diesem Buch geschrieben. Ich habe absichtlich nichts verändert, da ich aufgehört
habe zu kritisieren und zu analysieren. Genau das hat mich ja in die Sucht getrieben. Die Vergangenheit kann man nicht mehr rückgängig machen. Man kann nur im Jetzt sein Glück suchen und auch finden. Ich bedanke mich bei Ihr für diese Worte.
"Mein Ex", eine Niederschrift meiner Exfrau:
Mein
Ex-mann schreibt ein Buch über seinen Kampf mit der Abhängigkeit. „Alkohol und
seine Folgen“ wird keiner wirklich verstehen, solang man es nicht selbst
erlebt. Was aber ganz wichtig ist: „Alles hat zwei Gesichter“; Auf einer Seite
ist der Alkoholiker und auf anderen der Partner. Beide haben ein Problem. Es
ist immer 50 zu 50. Und gerade das ist in der Partnerschaft der Punkt! Es leiden
beide und es haben beide ein Problem, welchen sie persönlich lösen müssen. Ich
habe oft analysiert wie ist dazu gekommen? Was ist passiert? Ich war völlig
zerstört und unglücklich! Ich denke es kam nicht so plötzlich, somit möchte ich
zuerst einen kurzen Einblick in unser Zusammenleben aus meiner Sicht werfen.
Es
schien als ob alles gut sei. Alle haben uns als ein glücklich verliebtes Paar
gesehen. Wir waren immer zusammen. Hatten zwei Kindern und sind 9 Mal
übersiedelt. J
Mein
Mann hat wirklich viel für uns getan und für uns gesorgt, jedoch hatte Ich
immer das Gefühl nicht atmen zu können. Ich war unglücklich und gab ihm die
Schuld dafür. Das Problem war, ich selbst wusste nicht warum. Wir haben hart
gearbeitet. 7 Tage in der Woche, und zwar fast den ganzen Tag. Wir hatten beide
den Drang etwas Großartiges aufzubauen und was zu erreichen. Jedoch war es
immer viel zu viel für mich. Die Kinder, die Projekte, die Arbeit. Als immer
wieder große finanzielle Probleme auftauchten und diese immer schlimmer wurden,
stieg die Angst in mir und ich verfiel immer mehr in Depressionen.
Ich
ginge sehr müde jeden Tag schlafen und wachte müde auf. Ich wollte raus aus dem
ganzen. Ich denke, dass wir uns beide unsere Unzufriedenheit gegenseitig spiegelten.
Ich wollte doch einfach nur eine Frau und einer Mutter werden. So hatte ich mir
das nicht vorgestellt. Wenn Ich zurück in meine Kindheit blicke, dann war es
der fehlende Vater. Er war zwar da, aber um alles musste sich meine Mutter
kümmern und die finanzielle Last wie auch sich um die Kinder zu sorgen lag an
ihr. Mein Vater liebt mich zwar sehr, aber doch konnte er uns das nicht zeigen.
Ich wollte, dass er mich umarmt, für mich sorgt, mir die väterliche Zuneigung
gibt.
Nein,
da gab es nur die Kritik. Und so ungefähr fühlte ich mich bei meinem Mann. Ich weiß
er hat das beste getan, jedoch war es nicht das, was ich mir gewünscht hatte.
Jetzt weiß ich, dass er das Beste für mich war. Er spiegelte mich nur, wie ich
mich selbst liebte!
Ich
hatte nicht gewusst was ich mir wünsch, was ich will, wer ich bin. Ich bemühte
mich nur ihm zu gefallen. Und das war der Punkt warum ich mich entschieden habe
die Ehe zu beenden. Mein Fehler war, dass Ich nie gesagt habe was ich will, was
ich will und was nicht. Auch wenn Ich es versucht habe, hat der drauf nicht
reagiert. Jetzt weiß ich, dass es seine Angst war nicht genug für mich zu sein.
Er hat es als Kritik empfunden. Nicht wegen seiner Trinkerei. Ich wusste, dass
er nur deshalb trinkt, weil er sehr an unsere Beziehung gehangen hat, und die Abhängigkeit
hat nur eine andere Gestalt angenommen.
Er
hat das Gefühl gehabt versagt zu haben. Er trank, weil Ich ihm eigentlich
gezeigt habe, dass er versagt hat. Aber nicht Er! Wir haben versagt. Wir waren
uns selbst nicht treu. Wir haben beide unsere eigenen Grenzen überschritten und
Dinge getan, die wir nicht wollten.
Ich
weiß, dass er nur selbst das Kaputte in mir spiegelt und weiß jetzt, dass er
das Beste für mich war. Ich könnte keinen besseren Mann haben. Und Ich bin ihm
jetzt für alles sehr dankbar! Auch wenn Ich ihm „fallen lassen habe“ Ich war in
meinem Gedanken bei ihm und glaubte daran, dass er/wir uns wieder selbst finden
und das „kaputte“ in uns wieder reparieren können. Ich musste mich von ihm
trennen, wenn ich mich selbst finden wollte.
Er
geht jetzt seinen Weg, um die Abhängigkeit zu bekämpfen und den gehe Ich jetzt auch.
Ich versuche mich selbst zu lieben, mich zu kennen und auch mein Leben zu
ändern.
Ich
versuche meinen Kindern es alles zu erklären, dass sie auch den Weg zu ihrem
Vater finden und eine gute Beziehung aufbauen. Familie ist alles und wir lernen
im Alltag die Probleme mit Respekt gegenüber anderen und zu sich selbst zu
meistern. Ich bewundere meinen Mann, seine Fähigkeiten und das sollte er auch
wissen.
P.S.
Es würde mich jedoch freuen, wenn er auch mal das Glück spürt Kinder zu haben,
für sie da zu sein und verstehen, dass die Kinder uns eigentlich auch wieder spiegeln.
Wir sind da, um den Kindern Liebe zu geben, die wir dann mehrfach zurückbekommen.
Der Kontrollverlust
Für mich persönlich hat es bedeutet es nicht mehr im Griff
zu haben einen Schnaps oder mehr zu trinken. Ich trank bis ich nicht mehr
konnte. Bis ich wirklich im Delirium war. Dabei konnte mich nichts aufhalten.
Es musste einfach sein.
Alkoholkrank bedeutet, dass man den Konsum von Alkohol nicht
mehr steuern kann. Man kann nicht einfach „nein“ sagen. Im Kopf hat sich der
Alkohol schon längst manifestiert. Er ist ein Bestandteil des Lebens geworden.
Und das der wichtigste Bestandteil überhaupt.
Wenn ich zurückdenke, wie im letzten Kapitel beschrieben,
ging ich von meiner Freundin nachdem sie mich vor Ihrer Tür liegen gelassen
hatte weg und ich hatte schon wiederum vor mich mehr zu betrinken. Ein
Alkoholiker ist nicht mehr Herr seiner selbst. Das ist jemand anderes, der das
Handeln bestimmt.
Ich kann mich an eine Situation erinnern, in der ich einmal
war. Ich hatte nichts mehr zum Trinken zu Hause. Die nächste Tankstelle war
gute 5 km entfernt, also machte ich mich um 4 Uhr am Morgen auf dem Weg um
etwas zu bekommen. Ich kam bei strömenden Regen kurz vor 5 Uhr bei der Tanke an
und musste feststellen, dass diese erst um 6:45 aufschließt. Schnell habe ich
nach einer Lösung gesucht; und da war sie auch schon. Die nächste Tanke ca. 2
km entfernt.
Man muss dazu auch noch sagen, dass ich zu dieser Zeit kein Auto oder Fahrrad hatte. Ich ging das alles zu Fuß. Und ich hatte echt Pech. Auch die 2. Tankstelle war noch zu. Jetzt war es bereits 5:30 und ich? Was tat ich? Ich ging noch zur nächsten. Diese hat dann genau als ich angekommen bin geöffnet.
Man muss dazu auch noch sagen, dass ich zu dieser Zeit kein Auto oder Fahrrad hatte. Ich ging das alles zu Fuß. Und ich hatte echt Pech. Auch die 2. Tankstelle war noch zu. Jetzt war es bereits 5:30 und ich? Was tat ich? Ich ging noch zur nächsten. Diese hat dann genau als ich angekommen bin geöffnet.
Der Kassier schaute mich dumm an, als ich rein ging und
gleich nach einer Flasche Vodka verlangte. Ich denke er hat genau gesehen wie
es um mich stand. Ich war so was von Sinnen, dass mir das alles egal war. Wie
in Trance leerte ich die Flasche in 20 Minuten und ging dann auch noch gleich zurück,
um noch 2 Flaschen zu holen.An diesem Tag habe ich meinen Aufwand der Alkohol Suche damit
belohnt mich wegzuschütten. Mit totalem Erfolg.
Ich habe keine Ahnung wie ich auf den Bahnhof kam, den ich
nicht kannte. Mein Geld, Mein Laptop, mein Pass; alles war weg. Neben mir ein
Obdachloser den es auch nicht besser ging als wie mir.
Der Alkohol hatte wieder einmal gesiegt und aus mir einen
Abschaum eines Menschen gemacht. Ich hatte die Kontrolle über Ihn verloren.
Selbst hatte ich überhaupt nichts mehr in der Hand und es ging mir schlecht,
sehr schlecht.
Was macht der Alkohol mit uns? Denkt einmal darüber nach,
was Ihr alles erlebt habt. Er bringt Euch wirklich zu einem exzessiven
Verhalten. Er macht aus Euch einen Hampelmann.
Ich kann heute sagen, dass der Alkohol die Kontrolle über
meine Gedanken übernommen hat und ich nicht mehr in der Lage war nur mehr einen
davon zu kontrollieren.
Jedesmal wenn ich heute einen Betrunkenen sehe, dann sehe
ich diese Bilder wieder vor mir. Bilder? Eher nur Fetzen, denn das meiste habe
ich sowieso vergessen. Doch wünsche ich es keinen die Kontrolle des Alkohol Konsums
zu verlieren.
Denn dann, seid Ihr Alkoholiker, und ich wünsche das niemanden
auf der Welt.
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Wels, Österreich
Der totale Rückfall
Mich hat es eigentlich sehr schleichend erwischt, aber doch so
viel, dass es ein sehr schwerwiegender Rückfall werden sollte. Vielleicht der
letzte, das hoffe ich heute. Er sollte jedoch so schlimm werden, dass ich mich
wahrscheinlich ewig daran erinnere und voller Demut daran denke es niemals
wieder zu tun.
Man fühlt sich gut und man fühlt sich als der Größte. Denn
man hatte es ja geschafft.
Bei mir war es genau so. Ich hatte es geschafft trocken zu
sein. Ich konnte dabei zu sehen, wenn andere neben mir etwas getrunken haben.
Es machte mir gar nichts aus jemanden zu beobachten der am Abend zuvor mal
etwas mehr getrunken hatte als zu ertragen war. Ich war mir sicher: „Mich haut
nichts mehr um“.
Die Arbeit, die mir eigentlich sehr gefiel, wurde mehr und
ich viel wieder in mein gewohntes Muster zurück immer der Beste sein zu müssen.
Alles rund um mich habe ich mit Bravour gemeistert. Die Mitarbeiter um mich
herum waren neidisch und jeder kam immer mich, um Rat zu fragen, wenn es mal IT
Technisch nicht funktioniert hat. Ich löste Probleme, wo sich jeder gedacht
hat, dass es nicht möglich. Ja, so bin ich, und es schlummert heute noch in
mir. Ich muss der Beste sein.
Da ich ja so gut war, hatte ich mir auch gedacht, dass ich mit
den anderen auch mal mitgehen könne zu feiern. Alles funktionierte, auch ohne
Alkohol. Eines hatte ich jedoch nicht erkannt. Es wurde immer schwieriger für
mich zu widerstehen. Etwas in mir wehrte sich immer mehr dagegen anzukämpfen.
Wahrscheinlich, wenn nicht auch noch private Probleme
aufgetaucht wären, hätte ich nie mehr wieder nach einer Flasche gegriffen. Doch
wie heißt es so schön: “, wenn das kleine Wörtchen, wenn nicht wäre“.
Ich hatte zu dieser Zeit eine neue Beziehung und es lief
alles gut. Doch hatte ich auch noch da meine Ex Frau, die Kinder die 300 km weit
weg gewohnt hatten. Irgendwie hing ich noch an meiner EX. Doch habe ich auch zu
dieser Zeit wirklich aufs Neue verliebt. Doch das hieß nicht, dass nicht mehr
unter der Scheidung von meiner Ex Frau und den schwierigen Kontakt zu meinen
Kindern gelitten habe. Ich habe es mir zwar nicht eingestanden, doch war noch
tief in mir der Schmerz.
Als also eines Tages, die Arbeit zu viel wurde, die Probleme
mit der Ex mehr wurden, konnte mich auch mein neues Glück nicht davon abhalten
einen Schluck Alkohol zu nehmen, um die Sorgen zu vergessen die meinem Leben
damals nicht gefallen haben. Die Sorgen wurden mehr und aus einmal mit den
Kollegen nach der Arbeit mal was zu trinken, wurde dann im Endeffekt ein „Flasche
kaufen und allein trinken“.
Zuerst dachte ich noch das unter Kontrolle zu haben, doch
sehr schnell war sie da wieder: „Die Flasche Wodka in meinem Rucksack“. Die
Flasche die ich immer mit hatte. Die Flasche, für die ich KM weit laufen würde,
um sie mit mir zu haben.
Es ging dann ganz schnell, und ich habe dann auch schon
bemerkt wieder ein Problem zu haben. Selbstmitleid, Stress und Probleme trieben
mich dann immer wieder neu hinein. Die neue Beziehung konnte mich nur
kurzfristig aus der Misere reißen. Doch immer wieder hat es meine neue
Freundin geschafft, mir mit unserer gemeinsamen verbrachten Zeit die Lust auf
Alkohol zu nehmen.
Dies allerdings auch nur für einen gewissen Zeitraum. Das
Trinken wurde mehr und ich war dann auch manchmal bei Ihr betrunken. Ich habe
nicht neben Ihr oder mit Ihr getrunken, sondern während der Arbeit und heimlich
bei Ihr zu Hause, hatte ich doch meinen Rucksack wo die Flasche so gut
aufgehoben war.
Bis sie mich dann eines Tages direkt beim trinken erwischt
hat. Es wird immer wahrgenommen! Da kann man sich Mühe geben so viel man will,
um es zu verheimlichen.
Nun wusste Sie Bescheid und ich hatte Angst wie sie damit
umgeht. Noch eine Sorge mehr. Und was tat ich:“Ich trank noch mehr“. Es ging
sogar so weit, dass ich einmal dann sturzbetrunken vor Ihrer Türe stand und sie
mich nicht mehr rein ließ. Als sie am Morgen dann zur Arbeit ging hat sie mich
vor Ihrer Tür einfach ignoriert.
Ich war so betrunken, dass ich ein paar Stunden vor Ihrer
Tür schlief, um dann das Weite zu suchen.
Ich dachte:“Nun ist alles aus“, „alles hat keinen Sinn
mehr“. Ich fühlte mich schlecht und wie das Letzte. Hatte ich mir doch mal
wieder alles versaut.
Als ich dann von Ihr weg ging hatte ich den Entschluss
gefasst nun endgültig Schluss zu machen. Ich wollte nicht mehr. Noch einmal
soviel Saufen, dass es zu Ende ist. Das war mein Plan. Doch passiert etwas auf
dem Weg zum Bahnhof. Etwa zur Mitte des Weges, kam mir ein betrunkener Mensch
entgegen. Er konnte nicht mehr gehen und fiel genau vor mir auf die Strasse.
Dabei hatte er sich verletzt und das Blut von diesem Kerl war im Schnee. Ich
versuchte zu helfen, war aber selbst nicht mehr in der Lage dazu. Zum Glück,
kam noch eine Frau, die Ihr dann mit dem Kerl geholfen hat. Er hat dort auch
gleich gewohnt, also konnte ich doch helfen.
Doch das Bild des Kerls ging am letzten Stück zum Bahnhof
nicht mehr aus meinem Kopf. Die ganze Zeit sah ich den Typen vor mir und ich
konnte an nichts anderes mehr denken. „So möchte ich nicht enden, Nein! So
nicht“
Und doch kaufte ich mir noch eine Flasche. Ich konnte diese
aber nicht mehr austrinken. Mir wurde schon im Zug nach Hause schlecht. Ich
weiß heute nicht mehr wie es zuging, und was oder wer mir geholfen hat den
Entschluss zu fassen ins Krankenhaus zu gehen. Heute kann ich ich auch nicht
mehr erinnern wie ich dort hingekommen bin. Nur an das, dass ich im Krankenhaus
aufgewacht bin kann ich mich noch erinnern. Ich hatte über einen Tag geschlafen
und die Ärzte sagen wir ich hätte 3.2 Promille Alkohol in mir gehabt.
Dieser Mann, der vor mir hingefallen ist und die Angst, dass
ich vielleicht genau so bin wie er hatten es bewirkt, den Wunsch in mir zu
wecken nicht mehr zu trinken.
Seit diesem Krankenhaus Aufenthalt bin ich jetzt trocken,
doch heute weiß ich auch dass man sich niemals zu sicher fühlen soll. Man
sollte niemals vergessen was war, und sich vor Augen halten, dass es beim
nächsten Mal sicher ums doppelte schlimmer wird.
Ja, ich habe heute den vollen Respekt vor dem Alkohol. Er
ist ein Teufel, der in uns allen ist, den man aber entgegentreten kann, wenn
man das auch will.
„Ich darf nicht trinken“ hilft hier gar nichts. Man muss den
Willen haben! Heute sage ich nur: „Ich will nichts mehr trinken“.
Ich will echt nicht mehr.
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Die 12. Schritte der anonymen Alkoholiker -- mir haben sie geholfen
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Sei Dir Deiner niemals sicher
So oft bis jetzt, und das ist ja noch nicht mal so lange habe ich es erlebt oder gehört. Man ist lange trocken und fühlt sich sehr stark und sicher. Ich habe so viele Menschen bei meinen Meetings getroffen die lange trocken waren und sich dachten mal ein so ein Schluck habe man schon unter Kontrolle.
Es ist ein gewaltiger Irrtum, wenn man sich denkt kontrolliert trinken zu können.
Unser Gedächtnis ist ein sehr kompliziertes Ding Es speichern sich hier Sachen ab, die man kaum glauben kann. So ist es auch die Tatsache, dass sich das Verlangen nach Alkohol hier abspeichert. Das Gehirn speichert die Information, dass Alkohol gebraucht wird ganz tief innen ab. Das Problem bei der Sache ist nur, dass es dann genau zu dem Zeitpunkt wo man sich denkt jetzt könnte ich mal wieder was trinken voll zuschlägt.
Erst vor kurzem war ich wieder auf einem Meeting wo ein Teilnehmer erzählte, dass er nach 305 Tagen trocken sein wieder ganz unbekümmert zu einer Flasche gegriffen hat. Er war im Geschäft bei der Kasse und da stand die Flasche einfach vor Ihm. Ohne nachzudenken, griff er danach und trank diese auch bis zur Hälfte aus. Als er auf dem Meeting war (48 Stunden später), hat er dies auch gleich erzählt und ich war verwundert, da ich mir genau bei Ihm gedacht habe er sei stark genug, um zu widerstehen.
Ich erinnere mich, bei meinem letzten Rückfall (ich hoffe es war der letzte), war es bei mir ziemlich genau so. Ich hatte zu dieser Zeit private Probleme und hatte absolut nicht vor etwas zu trinken. Da ich was einkaufen musste ging ich ins Geschäft. In Diesem kam ich natürlich bei den Spirituosen vorbei. Und ohne zu überlegen, einfach so griff ich zur Flasche. Das Resultat war ein totaler Rückfall.
Mein Gedächtnis teilte mir mit, das wenn ich Probleme habe ich diese mit Alkohol bekämpfen kann. Sofort war ich wieder voll beim trinken und aus dieser einen Flasche wurde sehr viel mehr und im Endeffekt ein totales Delirium und Krankenhausaufenthalt. Ich hatte fast meine Freundin und mein zu Hause verloren. Soweit hat es mich dann wiederum getrieben.
Für mich sind Alkoholkranke die einen Rückfall haben und dann wieder aufstehen, um gegen den Alkohol zu kämpfen die wenigen die es wahrscheinlich schaffen. Die meisten kämpfen jedoch nicht wirklich. Sie geben vor zu kämpfen, so wie ich damals. Ich war eigentlich ein trockener Säufer. In mir hat es sich noch nicht richtig manifestiert aufhören zu wollen.
Bei mir war es der 4. oder 5. Rückfall, der den Ausschlag bei mir gab dass ich nicht mehr trinken will und mir die Einsicht gab, dass ich wirklich alkoholkrank bin.
So wie mit jeder Krankheit muss man diese behandeln und sich davor schützen. Deshalb sage ich Euch: „Fühlt Euch niemals sicher! Niemals!“
Es ist ein gewaltiger Irrtum, wenn man sich denkt kontrolliert trinken zu können.
Unser Gedächtnis ist ein sehr kompliziertes Ding Es speichern sich hier Sachen ab, die man kaum glauben kann. So ist es auch die Tatsache, dass sich das Verlangen nach Alkohol hier abspeichert. Das Gehirn speichert die Information, dass Alkohol gebraucht wird ganz tief innen ab. Das Problem bei der Sache ist nur, dass es dann genau zu dem Zeitpunkt wo man sich denkt jetzt könnte ich mal wieder was trinken voll zuschlägt.
Erst vor kurzem war ich wieder auf einem Meeting wo ein Teilnehmer erzählte, dass er nach 305 Tagen trocken sein wieder ganz unbekümmert zu einer Flasche gegriffen hat. Er war im Geschäft bei der Kasse und da stand die Flasche einfach vor Ihm. Ohne nachzudenken, griff er danach und trank diese auch bis zur Hälfte aus. Als er auf dem Meeting war (48 Stunden später), hat er dies auch gleich erzählt und ich war verwundert, da ich mir genau bei Ihm gedacht habe er sei stark genug, um zu widerstehen.
Ich erinnere mich, bei meinem letzten Rückfall (ich hoffe es war der letzte), war es bei mir ziemlich genau so. Ich hatte zu dieser Zeit private Probleme und hatte absolut nicht vor etwas zu trinken. Da ich was einkaufen musste ging ich ins Geschäft. In Diesem kam ich natürlich bei den Spirituosen vorbei. Und ohne zu überlegen, einfach so griff ich zur Flasche. Das Resultat war ein totaler Rückfall.
Mein Gedächtnis teilte mir mit, das wenn ich Probleme habe ich diese mit Alkohol bekämpfen kann. Sofort war ich wieder voll beim trinken und aus dieser einen Flasche wurde sehr viel mehr und im Endeffekt ein totales Delirium und Krankenhausaufenthalt. Ich hatte fast meine Freundin und mein zu Hause verloren. Soweit hat es mich dann wiederum getrieben.
Für mich sind Alkoholkranke die einen Rückfall haben und dann wieder aufstehen, um gegen den Alkohol zu kämpfen die wenigen die es wahrscheinlich schaffen. Die meisten kämpfen jedoch nicht wirklich. Sie geben vor zu kämpfen, so wie ich damals. Ich war eigentlich ein trockener Säufer. In mir hat es sich noch nicht richtig manifestiert aufhören zu wollen.
Bei mir war es der 4. oder 5. Rückfall, der den Ausschlag bei mir gab dass ich nicht mehr trinken will und mir die Einsicht gab, dass ich wirklich alkoholkrank bin.
So wie mit jeder Krankheit muss man diese behandeln und sich davor schützen. Deshalb sage ich Euch: „Fühlt Euch niemals sicher! Niemals!“
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Wie der Alkohol Menschen verändert
Ich selbst kann davon ein Lied singen. Der Alkohol hat mich total verändert. Diese Veränderung meiner eigenen Person war aber nicht nur zum Nachteil. Zu dem Zeitpunkt als ich getrunken hatte sicher, denn ich hatte die Kontrolle über mich verloren. Mein Geisteszustand war nicht mehr zurechnungsfähig und die Welt um mich eigentlich nur mehr im Nebel wahrzunehmen.
Der Folgende Satz wird Euch jetzt wahrscheinlich komisch vorkommen, aber ich meine Ihn tatsächlich so wie Ich Ihn schreibe. „Ich bin froh die Erfahrung des Alkoholismus gemacht zu haben, denn es hat mich zu dem gemacht was ich heute bin. Es hat mir zum Verstehen gegeben was ich vorher nie verstanden habe, und es hat mir die Möglichkeit gegeben mir vielen Dingen im Leben heute anders umzugehen. Der Kampf gegen den Alkoholkonsum hat mich zum Menschen geformt.“
Was meine ich nun damit? Viele von Euch denken sich vielleicht: „Jetzt spinnt er“!
Früher war ich ein eher verschlossener Mensch. Ich habe schnell mal auf jemanden mit dem Finger gezeigt. Schnell kritisiert und einen Menschen in einer Nische geschmissen mit Vorurteilen. Ich habe immer versucht der beste zu sein und viel Dinge in meinem eigenen Ich ausgeschaltet. Ich selbst war niemals der wichtigste Mensch. Gut dastehen war für mich eines der wichtigsten Dinge im Leben und gesellschaftlich im Mittelpunkt zu sein gehörte dazu. Im Prinzip war ich einsam, habe es aber nicht bemerkt. Die Menschen um mich rum waren mir Großteils egal. Ich hätte auch niemals jemanden anderem gegenüber zugegeben ein Problem zu haben. Ein Problem gab es nicht! Auch keine Fehler die ich bekannt habe.
Doch dann kam die Zeit als ich begriff ein Problem zu haben. Ich begriff, dass ich Alkoholkrank war und mir war es dann als ich meinen absoluten Tiefpunkt hatte wichtig mir helfen zu lassen.
Eines muss klar sein! Sich helfen zu lassen heißt sich zu öffnen. Die Probleme auch anzusprechen. Keine Ausflüchte mehr und Hilfe auch anzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass ich nicht alleine bin. Es gibt sehr viele Menschen die von Alkoholismus betroffen sind. Viele unzählige Menschen die etwas dagegen unternommen haben. Ich nahem jede erdenkliche Hilfe an. Jedem der mir irgendetwas zu diesem Thema zu sagen hatte habe ich auch zugehört.
Ich habe sehr viel über mich selbst gelernt und auch über andere Menschen. Mir hat es geholfen mich zu öffnen und auf unzählige Meetings zu gehen. Die Meetings waren mir und sind mir nach wie vor wichtig. Kein Psychologe oder Arzt konnte mir so gut helfen trocken zu bleiben als wie Menschen mit demselben Problem.
Ja, ich wurde ein anderer Mensch, ein besserer Mensch mit dem Willen und der Kraft trocken zu bleiben. Auch in anderen Bereichen hat mich diese Erfahrung stark und auch einsichtig gemacht. Dafür bin ich dankbar, auch wenn diese Zeit des trinkens ein schwarzer Fleck in meiner Vergangenheit war, so hat mich diese Zeit doch geformt.
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